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Mehr Freiheiten

In ihren neuen Räumlichkeiten im RAIQA möchte die Raiffeisen- Landesbank Tirol stärker auf New Work setzen. Für die Implementierung entsprechender Methoden und Prinzipien zeichnen Katrin Troyer von der RLB Tirol und Organisationsberater Christian Hauser von der Unternehmensberatung BRAINS AND GAMES verantwortlich. Im Interview erklären die beiden, welche Rolle New Work künftig in der RLB Tirol spielen und wie sich das Arbeiten dadurch ändern soll.

Das Schlagwort New Work ist, spätestens seit der Coro- nakrise und der damit einhergehenden Aufwertung von Homeoffice in vielen Branchen, in aller Munde. Was versteht man darunter überhaupt?

CHRISTIAN HAUSER: Die Inhalte des Begriffs haben sich entwickelt. Vom Begründer Frithjof Bergmann ursprünglich enger gefasst, sind unter New Work heute Aspekte wie Selbstorganisa- tion, Transparenz, Partizipation, Verantwortungsverteilung und Ganzheit zu verstehen. Grundsätzlich kann man sagen, dass New Work die früher und mitunter weiterhin vorherrschende Dicho- tomie, „oben wird gedacht und unten wird gemacht“, auflöst.

Warum will die RLB Tirol künftig verstärkt auf New Work setzen?

KATRIN TROYER: Zum einen wird das Thema zunehmend re- levanter und stellt für immer mehr Menschen eine Art Sehnsucht dar – natürlich auch bei uns im Unternehmen. Viele Mitarbei- ter:innen wünschen sich etwa mehr Sinn oder Teilhabe in ihrer täglichen Arbeit, und dem wollen wir Rechnung tragen. Zum an- deren haben wir durch die Neugestaltung unserer Bank im RAIQA die Chance, genau diese Bedürfnisse zu berücksichtigen und die Räumlichkeiten entsprechend zu gestalten.

Welche Rolle hat New Work bisher in der RLB Tirol gespielt?

KATRIN TROYER: Die Idee der Genossenschaft, die grundle- gend für Raiffeisen ist, zeigt gewisse Überschneidungspunkte mit New Work, beispielsweise im Hinblick auf Selbstverantwortung oder Hilfe zur Selbsthilfe. Bislang waren wir aber eher eine klassische, das heißt hierarchisch von oben nach unten geführte Bank. Und bis zu einem gewissen Grad werden wir das auch bleiben, weil unsere Branche und unser Geschäftsmodell uns natürlich bestimmte Grenzen setzen.

Warum sollte sich eine Bank überhaupt Gedanken um neue Arbeitsmethoden machen? Geht das überhaupt zusammen?

CHRISTIAN HAUSER: Für mich ist das eine Frage der Überlebensfähigkeit. Ich glaube, wenn ein Betrieb so weiterarbeitet, wie es bisher üblich war – das heißt, in Silos, mit Entscheidungskaskaden rauf und runter –, wird er zwangsläufig von anderen, moderneren überholt. Einzelne Aspekte, die wir unter dem Begriff New Work zusammenfassen, können ein Unternehmen wendiger, flexibler und damit auch kompetitiver machen. Sie müssen allerdings auch immer zum jeweiligen Betrieb passen – New Work ist keine Blaupause, kein Schubladenkonzept, das man einfach einem Unternehmen überstülpen kann.

Welche Aspekte passen Ihrer Meinung nach zur RLB Tirol?

KATRIN TROYER: Wir haben für uns Themen aufgegriffen wie mobiles Arbeiten, die Aufhebung von Silos und eine stärkere Vernetzung, mehr Selbstverantwortung sowie, wo möglich, Partizipation und flachere Hierarchien. So gibt es bei manchen Entwicklungsprojekten keine Projektleiter:innen, sondern man definiert Prozesse, Verfahren und Rollen, die fallweise von diesen oder jenen Mitarbeiter:innen eigenverantwortlich übernommen werden.

CHRISTIAN HAUSER: Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass man New Work nicht nur auf bestimmte Methoden beschränkt. Es geht dabei auch um Glaubenssätze, um die Unter- nehmenskultur, um das Mindset bei Führungskräften und Mitar- beiter:innen. Methoden sind nur sichtbarer Ausdruck dessen.

Wie schwer ist es, solche alten Glaubenssätze aufzubrechen und Neuerungen in einem Unternehmen zu realisieren?

CHRISTIAN HAUSER: Der Mensch ändert sich nur dann gerne, wenn er einen Nutzen darin erkennt – ist dieser nicht vorhanden oder sieht er diesen nicht, wird er sich dagegen sperren. Wenn man seinen Mitarbeiter:innen hingegen klar und deutlich kommuniziert, warum gewisse Änderungen nötig sind, und versucht, auf ihre Zweifel und Ängste einzugehen, werden sie Neuerungen eher mittragen. Kommunikation und Transparenz spielen in diesem Zusammenhang also eine maßgebliche Rolle.

KATRIN TROYER: Auch in unserem Fall war das natürlich eine Herausforderung. Wir haben versucht, Neuerungen mit kleinen Impulsen zu vermitteln, etwa in der internen Kommunikation oder durch Projekte, bei denen die Mitarbeiter:innen mitgestalten und dabei auch ihre Bedenken einbringen konnten. Dafür haben wir unter anderem auch Lernreisen mit Arbeitsgruppen unternommen, um zu sehen, wie andere Firmen arbeiten und was vielleicht auch zu uns passen könnte. Das hat wirklich Früchte getragen, und diesen partizipativen Ansatz möchten wir gerne weiterhin verfolgen.

Die Mitarbeiter:innen sollen also auch bei künftigen Entscheidungen eingebunden werden?

KATRIN TROYER: Ja, Partizipation dort zu ermöglichen, wo sie sinnvoll ist, ist uns auch zukünftig ein wichtiges Anliegen. Wir werden etwa bei der noch anstehenden Möblierungsplanung für das RAIQA wieder mit Beteiligung arbeiten und uns stark an den Bedürfnissen der täglichen Arbeit und den Erfahrungen aus unserem Ersatzquartier orientieren: Wie viele Besprechungs- und Kreativräume brauchen wir? Welche Größe und Ausstattung sollen diese haben? Wo sind Kommunikationsinseln?

CHRISTIAN HAUSER: Man darf dabei nicht vergessen, dass Partizipation verschiedene Grade aufweisen kann. Alleine schon der Umstand, dass ich meine Angestellten informiere und mir deren Meinungen zu einem bestimmten Thema einhole, ist
eine Art der Mitgestaltung. Ich glaube aber, dass es immer dem Thema angemessen sein sollte – über 300 Mitarbeiter:innen in einer basisdemokratischen Umfrage entscheiden zu lassen, ob es einen Neubau der Bank braucht oder nicht, macht aus meiner Sicht etwa wenig Sinn. Das sind strategische Entscheidungen, die nur der Vorstand oder die Geschäftsführung treffen kann.

Was ist aus Ihrer Sicht die größte Herausforderung bei der Umsetzung der New-Work-Theorie in der Praxis?

KATRIN TROYER: Ich glaube, tatsächlich die Change Story. Einfach neue Methoden unter dem Schlagwort New Work ein- zuführen, ohne Erklärung, nur, weil es gerade hip ist – das funk- tioniert nicht. Es muss für alle ein Zweck hinter den Maßnahmen erkennbar sein. Und diesen zu vermitteln, daran arbeiten wir.