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Ein klares Bekenntnis

Bei der Realisierung des RAIQA setzt die RLB Tirol stark auf Nachhaltigkeit. Dafür werden, mitunter schon vor Baubeginn, viele Maßnahmen gesetzt, wobei nicht wenige davon erst im Laufe der Zeit ausgearbeitet wurden – und zwar im Dialog zwischen Bauherren und Architekten.

Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein sind wohl nicht unbedingt jene Begriffe, die man als Erstes mit einer Bank in Verbindung bringt. Bei Raiffeisen hat man jedoch seit jeher entsprechende Schwerpunkte gesetzt. „Das hat nicht zuletzt mit der Historie, dem Leitbild und den Grundwerten des Unternehmens zu tun“, erklärt RLB-Tirol-Vorstandsvorsitzender Reinhard Mayr. „Regionalität war uns immer schon ein wichtiges Anliegen, was unter anderem an einem unserer Slogans, ‚Aus der Region, für die Region’, ersichtlich wird.“ Auch mit dem RAIQA, dem neuen Quartier rund um die Adamgasse, will die RLB ein klares Bekenntnis zu nachhaltigem Denken und Handeln abgeben, „und zwar von Anfang bis Ende“, wie Thomas Wass, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der RLB Tirol, erläutert: „Mit dem Projekt möchten wir den Beweis antreten, dass wir das Thema Nachhaltigkeit ernst nehmen, dass es sich um keinen Marketinggag handelt. Dafür müssen wir aber glaubhaft sein, und das geht nur, wenn wir wirklich konsequent sind.“

Das Alte trägt das Neue

Der Punkt Nachhaltigkeit und Energie war bereits bei der Ausschreibung des Architekturwettbewerbs zum RAIQA eines der zentralen Kriterien, die die Teilnehmer in ihren Plänen zu berücksichtigen hatten. Für die Architekten Christoph Pichler und Johann Traupmann, die letztlich von der RLB den Zuschlag für den Auftrag erhalten haben, stellten diese Anforderungen eine interessante Facette bei der Umsetzung dar, wie sie sagen – denn dazu gehörte nicht zuletzt auch, Bestandteile des alten Gebäudes, genauer gesagt den Turm, in irgendeiner Art zu bewahren. „Wir haben uns entschieden, den Turm so zu belassen, wie er ist, und als Tragsystem für wesentliche Teile des neuen RAIQA einzusetzen“, erzählt Johann Traupmann, der neben diesem funktionalen noch einen weiteren, historischen Aspekt herausstreicht: „Dadurch wird nicht nur das Bauteil an sich, sondern auch die Geschichte des Gebäudes in die Zukunft transferiert. Das Alte trägt sozusagen das Neue.“ Abgesehen von diesem strukturellen Element wird dem Gedanken der Nachhaltigkeit auch auf andere Weise Rechnung getragen. Unter anderem sieht der Entwurf etwa viel Holz vor, wie Christoph Pichler berichtet: „Wir haben bewusst eine ausgeprägte Holzstruktur vorgeschlagen, weil es sich dabei um einen nachwachsenden und zugleich leichten Baustoff handelt – das heißt, man braucht ein weniger massives Tragkonstrukt, wodurch man Energie und Material einsparen kann.“ Zudem setze man auf Geothermie, eine umweltschonende Form der Energiegewinnung. „Möglichst nachhaltige Energiequellen zu verwenden, ist bei uns immer schon State of the Art gewesen“, meint Pichler dazu. Und das sei beim RAIQA keine Ausnahme.

Abbau statt Abbruch

Im Rahmen des Projekts ergreift man nicht nur im Hinblick auf die spätere Nutzung, sondern bereits vor der eigentlichen Errichtung des Quartiers besondere Maßnahmen. So wird das alte RLB-Bestandsgebäude, anstatt einfach abgerissen zu werden, als sogenanntes Social-Urban-Mining-Vorhaben gemeinsam mit Experten Schritt für Schritt abgetragen, wobei alles, was dazu geeignet ist, entweder im neuen Komplex oder anderweitig wiederverwendet werden soll. Dazu arbeitet man eng mit sozialen Vereinen aus der Region zusammen, die sich Werkstoffe, kleinere Bauteile oder diverse Einrichtungsgegenstände, die für sie von Nutzen sind, sichern und diese in ihrem Sinne einem neuen Zweck zuführen können. Die RLB habe sich hauptsächlich aus zwei Gründen für diese Vorgangsweise entschieden, wie Mayr verrät: „Zum einen sparen wir uns dadurch natürlich buchstäblich Kosten für die Entsorgung von Materialien. Zum anderen werden diese von gemeinnützigen Vereinen wiederverwendet, was sowohl der Umwelt als auch den Vereinen selbst hilft. Es ist also eine Win-win-Situation.“ Wass hebt ebenfalls den sozialen Aspekt dieses Konzepts hervor, den er als Teil eines weiter gefassten Verständnisses von Nachhaltigkeit sieht: „Es geht dabei ja nicht nur darum, dass eine Tür irgendwo aus- und irgendwo anders wieder eingebaut wird, sondern dass ganze Prozesse ausgelöst werden, die das Leben von Menschen wesentlich verbessern. Deshalb ist das Social Urban Mining für uns absolut stimmig.“

Sensibilität und Offenheit

Während Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein und ein schonender Umgang mit natürlichen Ressourcen bereits seit geraumer Zeit – und seit dem Ausbruch von Covid-19 mehr denn je – zunehmend wichtiger im gesellschaftlichen Diskurs werden, spielten diesbezügliche Überlegungen in Baubranche und Architektur lange eine eher untergeordnete Rolle. Man könne allerdings beobachten, dass das Thema auch in diesen Bereichen immer mehr Gewicht erhalte, sagt Christoph Pichler: „Die Matrix dieses Feldes, in dem der Begriff der Nachhaltigkeit abgebildet werden könnte, erweitert sich stetig – nicht selten in Wechselwirkung zwischen Auftragnehmern und Auftraggebern.“ Als Architekt nähme man deren Forderungen generell gerne auf, sähe das als interessanten Impuls und fühle sich schließlich dazu angeregt, das Ganze umfassender zu denken, neue Möglichkeiten auszuloten. „Dazu braucht es allerdings auch eine entsprechende Sensibilität und Offenheit vonseiten der Bauherren, ansonsten kann nichts entstehen“, befindet Johann Traupmann. Beim RAIQA habe man das Potenzial gesehen und sich gemeinsam mit der RLB darauf verständigt, das Thema Nachhaltigkeit substanziell angehen und nicht nur als ein Element in der Kommunikation verkaufen zu wollen.

Gegenseitiges Vertrauen

Tatsächlich sei das Architektenduo mit seinen Vorschlägen bei der RLB nicht nur auf offene Ohren gestoßen, sondern habe vielmehr offene Türen eingerannt, wie Reinhard Mayr berichtet: „Wir hatten natürlich bestimmte Vorstellungen, was wir wollen – etwa den Einsatz von Geothermie, durch den wir bei der Wärme- und Kälteregulierung nun zu 100 Prozent autark sind.“ Aber viele Ideen – wie die vollständige Erhaltung des Turms oder die Begrünung der Südseite – seien erst von den Architekten gekommen oder im Dialog mit ihnen entstanden. Thomas Wass bekräftigt, dass sich in den Gesprächen mit den Architekten immer mehr Möglichkeiten aufgetan hätten, wie man das RAIQA möglichst nachhaltig und umweltfreundlich auf Schiene bringen könne. „Für uns war es spannend zu beobachten, welche Eigendynamik das Ganze schließlich angenommen hat. Grundlage dafür war gegenseitiges Vertrauen und Aufeinander-Einlassen“, so der stellvertretende Vorstandsvorsitzende. Auch Christoph Pichler und Johann Traupmann erachten dieses gemeinsame Weiterdenken und -entwickeln des Projektes in Bezug auf Nachhaltigkeit als einen fruchtbaren Prozess, wobei Traupmann bei der Beschreibung der Zusammenarbeit auf ein ganz spezielles Bild zurückgreift: „Ich verwende hier gerne den Begriff des Pendels. Das beginnt so leicht, geht hin und her, bekommt dann aber eine dynamische Schwingung“, so der Architekt. „Das eigentlich Faszinierende in unserem Fall ist, dass es zwei Partner gibt, die sich dieser Schwingung aussetzen, darin aber keine Bedrohung, sondern die Möglichkeit sehen, etwas Neues hervorzubringen.“